Messier 94 – Die Katzenaugen oder Krokodilaugen Galaxie

Eine Spiralgalaxie im Sternbild Jagdhunde

Messier 94 (NGC 4736) ist eine eindrucksvolle Spiralgalaxie in der nördlichen Konstellation Canes Venatici (Jagdhunde). Sie wurde 1781 von Pierre Méchain entdeckt und kurz darauf von Charles Messier katalogisiert. Mit einer Entfernung von etwa 16 Millionen Lichtjahren und einem Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren, ist sie eine der helleren Galaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft.

Charakteristisch für M94 sind zwei markante Ringstrukturen: ein heller innerer Ring mit starker Sternentstehung (auch als Starburst-Ring bekannt) und ein weitläufiger äußerer Ring, der in Wirklichkeit aus aktiven Spiralarmen besteht. Diese Strukturen entstehen durch Resonanzen im galaktischen Scheibensystem und werden durch die zentrale, oval geformte Barstruktur beeinflusst.

Im Zentrum der Galaxie befindet sich ein supermassereiches Schwarzes Loch mit etwa 16 Millionen Sonnenmassen. Die Galaxie weist zudem einen sogenannten Pseudobulge auf – ein heller, sternentstehungsreicher Zentralbereich, der sich von klassischen, älteren Bulgen anderer Spiralgalaxien unterscheidet.

Messier 94 enthält schätzungsweise etwa 40 Milliarden Sterne und besitzt eine ungewöhnlich dichte innere Scheibe.

Besonders spannend: Studien deuten darauf hin, dass M94 deutlich weniger Dunkle Materie enthalten könnte als erwartet – ein bislang rätselhaftes Phänomen. Trotz ihrer relativen Nähe ist die Galaxie reich an dynamischen Prozessen, sowohl im Zentrum als auch in den äußeren Regionen.

M94 ist das Hauptmitglied einer kleinen Galaxiengruppe innerhalb des Virgo-Superhaufens. Ihre klare Struktur und ihre besondere Dynamik machen sie zu einem faszinierenden Ziel für Astrofotografen und Astronomen gleichermaßen.

Aufnahmedaten: